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“Große Pyramide” sorgt weiter für Diskussion

Dessau-Roßlau

“Große Pyramide” sorgt weiter für Diskussionen

 

Die Pläne zum Bau einer 580 Meter hohen Pyramide in dem Dessau-Roßlauer Ortsteil Streetz sorgen zunehmend für harte Diskussionen. Die betroffenen Anwohner wollen das riesige Toten-Monument nicht haben. Die Verantwortlichen erhoffen sich einen Konjunkturmotor für die Region.

 

 

Eine Pyramide soll ein großes Monument der Gleichheit werden. Doch an ihr scheiden sich bereits jetzt die Geister. Die Pläne zum Bau einer 580 Meter hohen “Großen Pyramide” in dem Dessau-Roßlauer Ortsteil Streetz/Natho sorgen zunehmend für Unmut in der Bevölkerung. Im Dessauer Bauhaus soll deshalb am Mittwochabend über das Projekt diskutiert werden. Mit dabei: Bauhausdirektor Akbar, Stadträte und Vertreter des Pyramide-Vereins.

 

 

Die Repräsentanten sind von ihrem Pyramide-Projekt begeistert, die Anwohner nicht.; Rechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK
Die Repräsentanten sind von ihrem Pyramide-Projekt begeistert, die Anwohner nicht.

 

Die Geschichte

Im Mai 2007 wurde der Öffentlichkeit in Steetz/Natho das Projekt der “Großen Pyramide” erstmals vorgestellt. Das vom Verein Freunde der Großen Pyramide e.V. repräsentierte und von der Kulturstiftung des Bundes aus dem Projektfonds “Arbeit in der Zukunft” unterstützte Vorhaben, gründet auf dem Ziel, eine international und religionsübergreifend ausgerichtete Grabanlage entstehen zu lassen. Diese soll aus gleich großen, individuell gestaltbaren Steinen errichtet werden, in denen die Asche oder die Gebeine Toter eingelassen sind. Die Quader sollen aber auch als Gedenksteine fungieren können. Mit der Funktion und der Größe des Bauwerks ist bei den Initiatoren zudem die Vorstellung verbunden, dass im Umkreis ein umfangreiches Dienstleitungsgewerbe entsteht. Einer strukturschwachen Region soll somit eine weitere Perspektive eröffnet werden.

 

 

Überzeugung kontra Widerstand

Mit Hilfe von Lokalpolitikern wie dem Dessauer Oberbürgermeister Klemens Koschig sollten die Einwohner von dem Mammutvorhaben überzeugt werden. Doch die halten von dem Ganzen scheinbar nicht allzu viel. Während des Pyramidenfestes im September 2007 kam es zu der bisher größten Demonstration gegen das Projekt. Und der Unmut der Anwohner reißt nicht ab. Ob das gigantische Bauwerk gebaut wird, ist deshalb derzeit noch völlig offen. Andernorts scheint man von der gigantischen Toten-Pyramide, die übrigens höher wäre als das derzeit zweithöchste Gebäude der Welt – das Taipei Financial Center (509 Meter) – begeistert zu sein. Bisher liegen rund 700 Reservierungen vor.